Jahnsfelde und Umgebung

Jahnsfelde Grube, mein Geburts- und Wohnort in den ersten 18 Lebensjahren, 2 km außerhalb Jahnsfeldes ist Teil des kleinen Dörfchens (1998: ca. 300 Einwohner) östlich von Müncheberg an der B1 gelegen.
Seit 1244 urkundlich belegt, war Jahnsfelde über Jahrhunderte der Stammsitz der Familie von Pfuel.
So kennzeichnet das Zentrum des Ortes neben der großen Feldsteinkirche das im 18. Jahrhundert auf alten Grundmauern errichtete Schloss, der große Gutspark und der noch teilweise erhaltene Gutshof mit einzelnen Stallungen.

Die ersten zwei Jahre ging ich hier in die einklassige Dorfschule, die später zum Gemeindebüro umgebaut wurde, dann nach Müncheberg in die dortige Polytechnische Oberschule.

Jahnsfelde Grube entstand erst mit dem Beginn der Förderung von Braunkohle in diesem Gebiet.
Hier wurden neben einigen heute nicht mehr existierenden Wohnhäusern für Grubenarbeiter im 19. Jahrhundert Förder- und Umschlaganlagen der Braunkohlengrube Waldeck erbaut.
Seilbahnen aus der Elisenhofer und Marxdorfer Gemarkung brachten die unterirdisch geförderte Rohbraunkohle hierher.
Eine andere noch größere Seilbahn transportierte die in der Grube Waldeck und die aus den anderen Gruben stammende Kohle weiter zur Verladestation einer von Pferden gezogenen Grubenbahn.
Von dort aus wurde die Kohle zum Bahnhof Trebnitz gebracht.

Auf dem nebenstehenden Messtischblatt 3451 "Trebnitz (i. d. Mark" von 1891, Ausgabe 1943, Nachdruck MdI 1955 (kann durch Anklicken vergrößert werden) ist die Trasse der Kohlenbahn deutlich erkennbar (zusätzlich gelb hervorgehoben). Außerdem habe ich 3 mir bekannte Asche-/Schlackeberge dunkel gekennzeichnet. Einer dieser Berge liegt direkt an einem Ende der Kohlenbahntrasse, ein zweiter direkt nördlich der B1 bei Grube Waldeck. Dieser Berg lieferte vor allem in den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Belegung für Aschenbahnen in verschiedenen Stadien der Region.
Der dritte, im Durchmesser recht kleine, aber steile Ascheberg liegt südlich der B1 und Grube Waldeck auf einem Feld in Waldrandnähe.

Messtischblatt
Im Maschinenhaus standen vier Dampfmaschinen, die nicht nur die Seilbahnen und Förderanlagen antrieben, sondern auch viele Pumpen, mit denen bis aus 80 m Tiefe das Grundwasser abgepumpt wurde, um den Bergleuten den Abbau der Braunkohle in 30-50 m Tiefe zu ermöglichen (nach Klaus Stieger "Unterwegs - Eine historische Wanderung durch die Gemeinden und Ortsteile des Amtes Müncheberg", Frankfurter Oder Editionen 1997).
Das Maschinenhaus existiert noch heute als Wohnhaus.

Weitere Informationen, Fotos und Grafiken über die Landschaft Jahnsfeldes und seiner Umgebung finden sich in der Beschreibung eines Rundwanderweges, herausgegeben vom ZALF (leider nicht mehr online zu finden).