Eigentlich sollte es an die Adria gehen, aber beim Suchen eines geeigneten Urlaubsquartiers fiel uns ein Reisekatalog über die Julischen Alpen in die Hand und das Titelfoto brachte uns auf die Idee, dort Wanderurlaub zu machen.
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Slowenien ist ja ein kleines Land. Bis 1991 zu Jugoslawien gehörend, nimmt es mit ca. 20.000 qkm nur 2/3 der Brandenburger Fläche ein und hat mit rund 2 Mill. Einwohnern ca 600.000 weniger als Brandenburg.
Wir haben zwar nur den Triglav-Nationalpark und die Hauptstadt Ljubljana kennengelernt, doch der Nationalpark mit seinen landschaftlichen Reizen ist eine Reise wert. Überrascht waren wir von den Preisen, die ungefähr deutsches Niveau haben. Nur das Benzin, Parkgebühren und Eintrittspreise sind in Slowenien noch etwas billiger. Fast jeden Tag sind wir gewandert und haben dabei 4 Tagestouren (2., 3., 4., 7.) und 3 Halbtagestouren (1., 5., 6.) gemacht, wie ich es in der unteren Karte eingezeichnet habe. |
Nach dem Abendbrot, das wir immer auf dieser Bank draußen aßen und einer erholsamen Nacht ging es am nächsten Vormittag zur ersten Einlauf-Tour zum 60 m hohen Savica-Wasserfall, dem schönsten Wasserfall von den vielen, die wir in den nächsten Tagen noch sahen. Am Nachmittag waren wir in Bled, der "Hauptstadt" des Triglav-Nationalparks, um uns dort umzusehen und zu bummeln. ![]() |
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Am nächsten Tag war leichtes Wandern angesagt. Deshalb fuhren wir zum gleichen Startplatz, wie am Tag zuvor, wanderten dann (Tour 5) entlang eines Baches (Mostnica), der ein schönes, kleines Tal mit Stromschnellen, Strudellöchern im Kalkgestein geschaffen hat, leicht bergauf bis zu einer Baude, wo das Bier recht gut schmeckte. Nach der Erholung ging es wieder bachabwärts, um dann in Stara Fuzina das Sennereimuseum zu besuchen. Noch bis 1967 wurde dort Käse hergestellt. Liebevoll sind in 4 Räumen das Leben der Almbauern und die Käseherstellung dargestellt. Nicht nur dort sondern überall findet man in den Orten und auf den Wiesen Scheunen, deren Wände nur aus Stangen bestehen, über die dann das Heu gelegt wird. In der Schenke neben dem Museum kann man Kostproben heimischer Gerichte genießen und auch Käse kaufen. Doch wir fuhren mit dem Auto in den größeren Nachbarort, um dort bei einem reichlichen Essen Siesta zu halten. Das klappte auch alles prima, denn während dieser Zeit in der Gaststätte erlebten wir ein dolles Sommergewitter. |
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Am nächsten Tag war Ganztageswanderung zum Siebenseental angesagt (3. Tour). Vom Parkplatz der 654 m hoch gelegenen Baude "Dom Savica" ging es los. In 90 schweißtreibenden Minuten erstiegen wir teilweise mit Hilfe von Stahlseilen und Metalltritten die rund 800 m hohe "Komarca-Steilwand" und wanderten dann am Fuße der steilen Felswände weiter bis zu den ersten der 7 Triglavseen. In 1685 m Höhe hatten wir nach 4 anstrengenden Stunden endlich die Hütte zum Rasten erreicht. Ein wunderschöner Blick über das Tal und die umgebenden Berge belohnte für die Anstrengung. Da sich Wolken zusammenballten, wurde bald der Rückmarsch angetreten. Wir hatten Glück, dass die sich bildenden Gewitter immer in die andere Richtung zogen. So kamen wir zwar von oben trocken, doch sonst völlig durchgeschwitzt nach der Bewältigung der Steilwand an der Baude an und ließen uns dort erst mal eine kühle Erfrischung bringen. |
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Nach 2 Stunden war die Baumgrenze erreicht und 30 Minuten später standen wir auf einem Berg, den wir später als den 2050 m hohen "Visevnik" erklärt bekamen. Von dort aus hatten wir einen herrlichen Blick auf das Panorama der höchsten slovenischen Gipfel mit dem 2864 m hohen Triglav im Zentrum. Das entlohnte auch für die Anstrengungen und den Sonnenbrand, den wir uns bei dieser 7. Tour holten. |
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Was blieb uns nach diesem Tag für die nächsten übrig? - Die Sonne meiden!
Also fuhren wir am nächsten nach Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens.
Das Zentrum der Stadt lernten wir erst einmal bei der Parkplatzsuche kennen, bummelten dann durch die alten Straßen und Gassen zum Marktplatz und anschließend auf den Burgberg. Von dort aus hat man einen schönen überblick über die barocke Altstadt, die häufig mit Salzburg verglichen wird.
Interessant für uns war in der Burg, die in vielen Bereichen gerade restauriert wird, eine Stereovorführung zur Geschichte der Stadt per Computersimulation und deutschem Ton.
Zum Zentrum zurückgekehrt, suchten wir uns eine kühle Stelle zum Mittagessen und gingen dann noch ein paar kleine Geschenke einkaufen. Doch dieser Tag war so heiß, dass wir uns bald in unser klimatisiertes Auto setzten und nach Hause fuhren.
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Am vorletzten Tag hatten wir eine Julische Alpenrundfahrt im Hyundai gebucht, mit eigenem Fahrer und Reiseleiterin. Zuerst ging es nach Bled. Dort besuchten wir die Burg, die oberhalb der Stadt liegt und ganz toll hergerichtet ist. Neben einzelnen kleinen Gaststätten, einem Museum über die Geschichte des Gebietes finden sich in den Gewölben unter anderem eine alte Buchdruckerei und eine Malwerkstatt. Weiter ging es dann auf Schotterwegen in Richtung Nordwesten, bis wir nach über 10 km wieder auf feste Straße trafen und schließlich in Planica ankamen. Dort befindet sich die weltgrößte Skisprungschanze, auf der mit 225 geflogenen Metern der Weltrekord gehalten wird. überrascht waren wir, dass es fast eine Naturschanze ohne große Turmkonstruktion ist und es eigentlich 4 Schanzenanlagen sind. Nach einem ganz tollen Mittagessen ging es dann quer durch die Julischen Alpen auf einer recht schmalen Straße mit insgesamt 50 Kehren, die von 1916 - 1918 von zumeist russischen Kriegsgefangenen unter österreichischem Befehl angelegt wurde. Die Fahrt auf dieser Straße werden wir nicht so schnell vergessen, denn nicht nur die Landschaft war toll, sondern auch das Fahren auf der Straße fand ich ganz klasse. Die weitere Fahrt war dann recht gemütlich. Nach über 300 km Fahrtstrecke waren wir zum Abendbrot wieder im Quartier angelangt. |
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Bled ist eine sehr alte Stadt am gleichnamigen See, der einer der wärmsten Seen der Alpen ist, weil die Berge die kalten Nordwinde abhalten. Dadurch ist schon sehr frühzeitig nicht nur der Touristenstrom hierhergekommen, sondern die Menschen haben sich hier schon vor Jahrtausenden angesiedelt, auch z.B. auf dem kleinen Inselchen im See, auf der dann schon bald eine Kirche gebaut wurde. Seit über einem Jahrhundert ist die Stadt nun schon Touristenzentrum, was man überall erkennen kann. Uns war der Trubel aber bald zuviel. |
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Am letzten Tag unseres Slowenien-Urlaubs suchten wir uns noch zwei schattige Schluchten zum Wandern aus, eine mit einem munteren Bach und die andere ohne Wasser, aber mit den Zeugnissen jahrtausender langer Wassertätigkeit. Unsere Brotzeit hielten wir dann in einer kleinen Straßengaststätte mit Blick auf das Schwein am Grill. |