Edmonton - Grüne Hauptstadt Albertas

Panorama der City Aus den Berichten unseres Freundes, der viele Jahre in Vancouver lebte, hatte sich bei uns die Vorstellung entwickelt, dass Edmonton eine Stadt ohne viele Reize ist, im platten Binnenland gelegen, mit wenig Grün.
Wie verwundert waren wir nun, als sich uns eine in diesem Jahr erst 100 Jahre alt werdende, weitläufige Stadt (wie übrigens jede nordamerikanische Stadt) mit unterschiedlichen Reizen, buntem Leben und unheimlich viel Grün nicht nur in den Wohngebieten sondern auch in der City präsentierte. Bernd war eben von Vancouver verwöhnt.

Fahnen der kanadischen Provinzen
Die Fahne des mit 10 Mio. km² zweitgrößten Landes der Erde, die seiner 10 Provinzen und der drei direkt der kanadischen Bundesregierung unterstellten Territorien begrüßen uns, als wir vom Konferenzzentrum aus zu einem Bummel durch Downtown starten.

Oberhalb der Rolltreppe, das Kongresszentrum verlassend, stehen wir direkt vor der imponierenden Fassade des Canada-Place. In ihm sind viele Geschäfte, Dienstleistungsunternehmen und einige Behörden der Regierung von Alberta untergebracht.

im Kongresszentrum Hotel am Canada-Place
Wolkenkratzer alte Kneipe
Beim Bummel durch die Hochhausschluchten in der City in Richtung Rathaus finden sich immer wieder besondere Ansichten. Interessant sind die optischen Gegensätze, die die Schnelllebigkeit der Zeit dokumentieren.

1891 noch ein verschlafener Ort mit rund 1500 Einwohnern wuchs Edmonton mit dem Goldrausch am Klondike zum nördlichsten Ausstattungs- und Versorgungszentrum.
Schnell wuchs die Einwohnerzahl in diesem "riesigen Warenhaus" der Goldgräber. Schon 10 Jahre später war Edmonton wichtigste Stadt des Territoriums.

alt und neu
futuristisches Rathaus der Stadt
Das 1992 neu gebaute Stadt-Haus (City Hall) beeindruckt nicht nur durch die äußere, sondern auch durch die innere Gestaltung.
Das aufwendige Design, mit dem langgestreckten, acht Stockwerke hohen, pyramidenartigen Dach, der Kunstsammlung, dem großen, reflektierenden Außenpool und dem 60 m hohen Uhrturm, mit eingebautem Glockenspiel, bereichern das Stadtzentrum von Edmonton.

Überhaupt zeigt sich der Reichtum Albertas, gegründet auf die Förderung vieler Bodenschätze, vor allem Erdöl, Erdgas (rund 80 % der kanadischen Produktion) und Kohle (ca. 45 %), überall in der Stadt.

der Uhrenturm
Wasserspiele in der City Hall

Gut restauriert finden sich an der Jasper Avenue und den davon abgehenden Querstraßen Bauzeugnisse vom Anfang des 20. Jahrhunderts, die vom schnellen Wachstum der Stadt berichten, so z. B. der Ernest Brown Block, benannt nach einem der bekanntesten Fotografen der damaligen Zeit in Edmonton. Es ist bekannt, dass die Baukosten 30.000 $ betrugen.

The Chinatown Gate steht etwas frei in der Stadt, denn vom eigentlichen Chinesenviertel ist an der Stelle in Edmonton wenig zu sehen. Dabei hat es sich in der Stadt schon seit 1910 entwickelt. 1987 wurde das Tor als Symbol der Freundschaft zwischen Edmonton und der chinesischen Partnerstadt Harbin aufgestellt.

Durch die kalten Winter bedingt, sind viele der City-Gebäude miteinander unterirdisch bzw. über Glasbrücken miteinander verbunden.

Ernest Brown Block, 1912/13 erbaut The Chinatown Gate, 1987 Glasübergänge zwischen den Einkaufs- und Bürotempeln
Fußgängerpassage Treppenchaos goldener Einkaufstempel
ohne Worte
Nichts sind alle diese Einkaufspaläste gegen die West Edmonton Mall, das weltweit größte überdachte Einkaufs- und Freizeitzentrum, geöffnet Montag bis Samstag 10.00 bis 22.00 Uhr und Sonntag von 10.00 bis 20.00 Uhr.
Es umfasst 48 Straßenblocks. Die Baukosten betrugen 1,2 Milliarden $ und 400 Jumbo Jets hätten in dem riesigen Einkaufszentrum Platz.
In der Mall befinden sich über 830 Geschäfte und Filialen großer Kaufhäuser, über 110 Restaurants ca. 20 Kinos und das 12 Stockwerk hohe Fantasyland Hotel.
Im „Ice Palace“ kann man nicht nur wunderbar eislaufen, es werden auch Eishockeyspiele ausgetragen.
Der World Water Park ist sehr imposant mit seinen verschiedenen Wasserrutschen und dem Wellenbad. Man kann auch Haie, Pinguine und tropisch bunte Fische in unterschiedlich temperierten Aquarien beobachten.
Im großen überdachten Vergnügungspark „Canada Fantasyland“ mit verschiedensten Fahrgeschäften ist die Achterbahn mit drei Loopings sicherlich ein Höhepunkt, doch auch mit dem U-Boot kann man durch das Kaufhaus fahren oder Columbus' Schiff bewundern.
Wir erholten uns von den Eindrücken bei Kaffee und Kuchen in der europäisch gestalteten "Straße".
in einer anderen Welt: West Edmonton Mall Orientierungsphase Europastraße
im World Water Park die Wellen kommen
3 Loopings hintereinander Canada Fantasyland die spanischen Galeone Santa Maria in Originalgröße setzt Segel, auch mit dem U-Boot (rechts unten) zu erkunden
Ice Palast mit fast leerer Fläche
Will man dagegen ruhiger und persönlicher einkaufen, ist ein anderer Stadtteil Edmontons, Old Strathcona, besser geeignet.
1912 wurde diese Stadt (seit 1907), südlich des North Saskatchewan River mit dem nördlich davon gelegenen Edmonton vereinigt (zusammen 40.000 Einwohner).
Old Strathcona, bekannt durch seine große Universität, hat eine Vielzahl an historischen Gebäuden, die bis ins Jahr 1891 zurückgehen. Rund 75 alte Wohngebäude, die vor 1926 erbaut wurden und ca. 40 sehenswerte Handels- und Handwerksgebäude sind zu finden.
Wir haben uns einen der erfolgreichsten überdachten Wochenmärkte in ganz Kanada angesehen. Das große Backsteingebäude war einst ein Depot für städtische Busse. Hier finden sich jeden Samstag eine Unzahl kleiner Händler und Kunden ein, um selbstgezüchtetes Gemüse, Meeresfrüchte, Marmeladen und Handwerksachen in einzigartiger Atmosphäre feilzubieten oder zu kaufen.
Es hat schon Spaß gemacht, zwischen den Ständen nach interessanten Kleinigkeiten zu suchen.
rechts neben der alten Feuerwehr befindet sich die Markthalle emsiges Marktgeschehen Korbsessel einmal anders
junge Musikanten auch Kosten ist erwünscht
Ein Bummel zurück zum Parlament Edmontons führt über eine der Brücken, die den North Saskatchewan River überspannen, vorbei an den 4 Glaspyramiden des botanischen Gartens im Flusstal. In drei Pyramiden werden Pflanzen verschiedener Klimazonen präsentiert, in der vierten finden Sonderausstellungen statt.
Alberta, fast doppelt so groß wie Deutschland, auch das Land der Wildrose genannt, ist seit 1905 Provinz Kanadas. Also musste ein repräsentatives Parlamentsgebäude für die heute rund 3,1 Mio. Einwohner entstehen, das 1912 eingeweiht wurde. Vom Aussehen her ähnelt es anderen Parlamenten Nordamerikas, die aus gleicher Zeit stammen.
Umgeben von sehr schön gestalteten und gepflegten Anlagen, wirkt der Eingangsbereich beeindruckend auf den Besucher. Während außen Granit und Sandstein vorherrschen, ist es im Innenbereich Marmor aus Quebec.
Den Springbrunnen gibt es erst seit 1959 aus Anlass des ersten offiziellen Besuchs der englischen Königin, die gleichzeitig Königin von Kanada ist.
Abgeordnete und Besucher können im Parlamensbezirk unterirdische Verbindungen zwischen den Gebäuden nutzen. Neben Informationen zur Geschichte und Natur des Landes findet man künstlerische Arbeiten, die überraschen, wie z. B. das "Periskop". Es zeigt im Fußgängertunnel, was oben passiert, kann aber auch für ein Selbstporträt genutzt werden.
Brücken über den North Saskatchewan River auf dem Weg zum Parlament
Touristenatraktionen
Spiegelei im Periskop im Eingangsbereich des Parlaments Parlamensgebäude
das Periskop
Am Ende unseres Edmonton-Besuches soll ein Sprung in die Geschichte erfolgen. Wir schauen uns im Fort Edmonton Park um.
Der Fort Edmonton Park ist das größte Freilichtmuseum in Kanada. Es ist der Nachbau eines alten Hudson’s Bay Company Forts und der umliegenden Stadt aus dem Jahre 1885. Das Fort enthält den gesamten Pelzhandelsposten aus dem Jahre 1846. Außerhalb des Forts ist das Stadtzentrum der Stadt Edmonton aus dem späten 19. Jahrhundert nachgebildet.
Das Fort wurde im Jahre 1795 von der Hudson’s Bay Company erbaut. Fort Edmonton war ein befestigter Handelsposten, dicht neben dem Rivalen North West Company, die ihr Fort schon vorher errichtet hatte. Beide Unternehmen schlossen sich im Jahre 1821 zusammen und Fort Edmonton wurde zum Hauptzentrum des Pelzhandels im Saskatchewan Distrikt.
Der Besucher trifft auf die Einwohner der jeweiligen Zeit und erlebt hautnah das Treiben.
alte Eisenbahn
im Innern des Forts Edmonton
Fellaufkäufer Indianertipi vor den Palisaden Baby im indianischen "Kinderwagen"
Leben während des Trecks Felle über Felle
in der 1885 Street gibt es alles ... ... von einer netten Verkäuferin. Bis zu 2 Jahren war das für Neuankömmlinge oft die Unterkunft. Der Platz wurde gemietet.
Garage in der 1920 Street. Die Tür war offen. alle fahrbereit
Viele andere Eindrücke wären in Edmonton noch zu sammeln, doch die Zeit hier war zu Ende.

Wir sagen unseren Gastgebern vielen Dank für Alles!!

Terrassenseite Parlament am späten Abend
Timo in Aktion Vorderseite

Für weitere Informationen sind folgende Webseiten interessant:
deutschsprachiger Reiseratgeber für Kanada: http://www.kanada-alberta.de/edmonton/ (28.07.04)

zurück     zur Karte     weiter