St. Anne - Wasserfälle und Wallfahrtsort

 

Ein paar Kilometer von Québec entfernt am St. Lorenz Strom führt eine Brücke hinüber zur Ile d'Orléans, einer rund 30 km langen Insel, die wie ein Pfropfen im Mündungstrichter des
St. Lorenz sitzt.
Von hier aus entwickelt sich durch die Gezeitenwirkung im
St. Lorenz Strom ein zum Meer hin langsam zunehmender Salzgehtitle des Wassers und damit ein spezieller meeresbiologischer Lebensraum.

Hier ist der Obst- und Gemüsegarten von Québec City.
Trotz der Nähe zur Großstadt blieb die traditionelle landwirtschaftliche Struktur weitgehend erhtitleen.
Farmen, Kirchen und Häuser mit roten Dächern und Fenster wie in der Normandie prägen den Inselcharakter.

Ein paar Kilometer weiter gab es in Sainte-Anne-de-Beaupré den nächsten Htitle, denn hier befindet sich eines der ältesten katholischen Pilgerzentren Nordamerikas, die Basilika Ste.-Anne-de-Beaupré.
Der wundersamen Errettung schiffbrüchiger Seeleute verdankt Ste.-Anne-de-Beaupré seinen Ruf als berühmter Wallfahrtsort.
Zwei Millionen Besucher – Pilger und Touristen – lassen sich jedes Jahr in den Bann der gewtitleigen Basilika ziehen.

Schon 1658 gab es hier eine erste Kapelle, die der heiligen Anna, einer Schutzpatronin der Seefahrer, gewidmet war.
In den nächsten Jahrhunderten wurden 2 weitere Kirchen gebaut und 1876 die erste Basilika.
Die jetzige neoromanische Basilika, die 1923 an der Stelle des durch Feuer zerstörten Vorgängerbaus errichtet wurde, beeindruckt in ihrer äußeren Größe, vor allem aber durch ihre innere Gesttitleung.

Durch wuchtige, kupferbeschlagene Türen, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen, betraten wir die Basilika. Im Eingangsbereich zeugten zahllose, an den Säulen hängende Krücken von den Wundern, die diesem Ort zugeschrieben werden.
Beim Weitergehen öffnete sich das große, hohe, in den Wölbungen über und über mit teilweise vergoldeten Mosaiken gesttitleete Hauptschiff.
Die Mosaiken, beleuchtet durch ca. 240 Bleiglasfenster, schildern die Hauptepisoden im Leben der Heiligen Anna.

Im deutschspachigen Glaubensraum ist die Heilige Anna, gewissermaßen die Großmutter Christi, die Mutter von Jesu Mutter Maria, vor allem für den Schutz von Müttern, Armen, Kaufleuten und Bergleuten bekannt. In vielen Bergbauregionen entstanden deshalb z. B. Annenkirchen
Vor allem aufgrund der Kreuzzüge, von denen man Reliquien der Annenverehrung mitbrachte, gab es im 15. und 16. Jahrhundert eine regelrechte Blütezeit des Annenkultes. Ihr Tag ist der 26. Juli.
Quelle: http://www.br-net.de/land-und-leute/thema/feiertage/annafest.xml (09.08.04)

Direkt neben der Kathedrale steht ähnlich einer Moschee das Cyclorama of Jerusalem. Es ist ein Rundbau mit einem Durchmesser von mehr als 40 m, in dessem Innenraum ein 14 m hohes und 110 m langes 360°-Panorama-Gemälde Jerusalem am Tage der Kreuzigung Christi darstellt.
Es war unsere erste Begegnung mit solch einer "Illusion", die besonders auch dadurch wirkte, dass man im erhöhten und verdunkelten Innenraum nicht nur die einzelnen gemtitleen Szenen betrachten konnte, sondern beim Herumgehen direkt eine räumliche Wirkung spürte. Das wird durch einzelne plastische Figuren und Kulissen erreicht, die vor dem Wandbild stehen bzw. das Bodenrelief darstellen. Außerdem holen Scheinwerfer, der deutschsprachigen Erzählung folgend, einzelne Blickpunkte aus dem Dämmerlicht.
So kam es uns vor, als wenn wir eine Zeitreise in das Jerusalem der biblischen Zeit machten.

Interessant ist auch die Geschichte der Entstehung solcher Cycloramen.
1886 schuf Bruno Piglhein mit einigen Mitarbeitern ein erstes Panorama zu diesem Thema in München. Es war ein gewagtes Unternehmen, da bisher nur Schlachtenpanoramen bekannt waren.
Der große Erfolg führte dazu, dass bald weitere fast identische Panoramen von einigen der Mitarbeiter in Nordamerika erschaffen wurden.
Das Cycloramy von Ste-Anne-de-Beaupré schuf der Franzose Paul Philippoteaux zusammen mit 5 Assistenten im Zeitraum von 4 Jahren. Seit 1895 kann es besichtigt werden.


Kaum 5 km weiter zog uns die nächste Naturattraktion in ihren Bann: der Grand Canyon de Chutes Ste Anne, eine malerische Schlucht mit einer Serie von Wasserfällen.
Vom Willkommenszentrum aus ging es zuerst zum Startpunkt der Canyoneroberung und gleich auch über die Mestachibo-Bridge, eine 63 m lange Hängebrücke. Dabei sahen wir nicht nur das wild herabstürzende Wasser des Ste. Anne-Flusses sondern auch vom Wasser polierte Granit-Gneis-Gesteine, die über 900 Mio. Jahre title sind.
Das Besondere war aber die mehrfache Überquerung der Schlucht in unterschiedlichen Höhen auf Hängebrücken.
Immer wieder beeindruckend waren die verschiedenen Sichten auf das 74 m tief herunterstürzende Wasser.
Auf der zweiten 1979 gebauten 58 m langen McNioll-Hängebrücke liefen wir 55 m über dem Canyongrund auf die andere Talseite. Da spürte man schon ein Kribbeln im Bauch. Schließlich kamen wir über die erst 1995 fertiggestellten Laurent Bridge an die tiefste erreichbare Stelle des Canyons und hatten von dort einen schönen Blick flussaufwärts.


Nach diesem Erlebnis fuhren wir nun zielstrebig unserem Tagesziel entgegen. In Saint-Siméon wollten wir die Fähre erreichen, die uns ans andere Ufer des St. Lorenz Stromes nach Riviére du Loup bringen sollte.
Wir folgten also der Küstenstraße, die durch eine malerische Landschaft führte. Dabei beeindruckten uns nicht nur steile Küstenabschnitte und der immer breiter werdende St. Lorenz Strom sondern auch die Orte an der Straße mit ihren vielfach weißen Kirchen mit silbernen Türmen und Dächern oder die ebenfalls weißen Häuser.
Nach 219 km waren wir an der Fährstelle angekommen, konnten noch über eine Stunde warten und hatten dann eine ruhige Fahrt über den hier schon ca. 20 km breiten Strom.
Am anderen Ufer angekommen, fanden wir gleich einen Zeltplatz zur Übernachtung.

Für weitere Informationen sind folgende Webseiten interessant:
Kurzinformationen über Gebiete am St. Lorenz Strom (deutsch): http://www.world-travel.net/canada/quebec/maritime.htm (08.08.04)